Bessere Algorithmen für Bewegungsdarstellungen in digitalen Videos – Cordula Heithausen, ARD/ZDF Förderpreis-Nominierte 2018, entwickelt eine effizientere Videokompression für Rotations- und Skalierungsbewegungen
Digitales Fernsehen kommt nicht ohne Videokompression aus, damit Datenraten und Speicherbedarf bei möglichst hoher Qualität trotzdem klein bleiben. Der/die Fachkundige weiß, dass HEVC (High Efficiency Video Coding) als Standard dazu einen wichtigen Beitrag leistet. Und wer hat’s erfunden? Na? Eine Menge von klugen Wissenschaftler*innen, z.B. in der Moving Picture Experts Group (MPEG). Diese Experten*innen bleiben jedoch häufig namenlos und ihr Beitrag unbekannt.
Doch wir können jetzt in diesem Dunkel der wissenschaftlichen Grundlagenforschung einmal einen hellen Spot auf Cordula Heithausen richten. Sie hat bessere Algorithmen erforscht und programmiert, die vielleicht bald in kommenden Standards Eingang finden werden. Denn besonders bei rotierenden Objekten und bei Skalierungen, wie bei Zooms, schafft der von ihr entwickelte Code eine Bitdatenreduktion um durchschnittlich 20% im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren: ein beträchtlicher Wert!
Cordula Heithausen erwarb ihr Diplom in Elektrotechnik und Informationstechnik an der RWTH University in Aachen und absolvierte dort auch ihr Promotionsstudium. Nach fünf Jahren intensiver theoretischer Forschungsarbeit an der Dissertation steht ihr jetzt allerdings klar der Sinn nach Veränderung. Das könnte ein Weg in die Spieleentwicklung sein oder aber auch etwas ganz Anderes. Denn sie hat seit jeher auch großes Interesse am künstlerischen Bereich, am inhaltlichen Arbeiten im Medien und besitzt außerdem – in Podcasts nachzuhören – ein noch weitgehend unbekanntes Comedy-Talent.
Cordula Heithausen ist übrigens auch eine von bislang nur zwei Frauen, die es geschafft hat, zwei Mal für den ARD/ZDF Förderpreis nominiert zu werden: bereits in Jahr 2012 war sie mit Ihrer Diplomarbeit unter den Top 10-Medienfrauen. Die andere Frau, der dieses Kunststück gelang, ist Melanie Matuschak, die bei ihrer zweiten Nominierung dann den Förderpreis gewann. Vielleicht ist das ja ein gutes Omen…
(Bild: privat)